Einführung zur Kritik des Antisemitismus

Bereits 1894 H. Bahr: Gäbe es den Juden nicht, der Antisemit müsste ihn erfinden – nach 1945 findet dieser Paradigmenwechsel der Antisemitismusbetrachtung statt

Geschichte Antisemitismus:

  • Antijudaismus im Mittelalter und frühe Neuzeit (religiös begründeter Hass)
  • seit dem 19. Jahrhundert Antisemitismus (Juden sind „Rasse“)
  • 1933-1945 Vernichtungsantisemitismus der Nationalsozialisten
  • seit 1945 sekundärer Antisemitismus „Judenfeindschaft nicht trotz, sondern wegen Auschwitz“, „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen“ -> Schuldabwehr (Schuld und Abwehr 1955 Adorno)
  • neue Motivation zu alten antisemitischen Stereotypen dazugekommen: unbewusste Schuldgefühle, unangenehme Gefühle und da heraus Abwehrreaktionen (z.B. Relativierung, Leugnung der Judenfeindschaft während des NS, Antisemitismus sei aufgrund des Verhaltens der Juden nach 1945 legitim etc.)
  • Leseempfehlung SPIEGEL-Artikel „Völlig neue Dimension“
  • bis heute Schuldabwehr-Antisemitismus (z.B. „Israel als neue Nazis“, permanente Erinnerung an Kollektivschuld mache einen zum Antisemiten, besondere Verantwortung der Deutschen richtet sich gegen Israel – man habe aus der Vergangenheit gelernt und müsse daher Kritik üben, Vermischung Jude und Israel etc.) in allen Bereichen der Bevölkerung, aber auch unverhohlener Naziantisemitismus, Antijudaismus

(Demnächst erscheint dazu eine Broschüre, die online verfügbar sein wird)